Pressemitteilung. AIS San Marino, 1995-12-22

Neuer Senat der AIS San Marino


Im neuen, zwölfköpfigen Senat der Internationalen Akademie der Wissenschaften (AIS, Akademio Internacia de la Sciencoj) San Marino, der ab Januar bis zur Jahrtausendwende die Geschicke dieser Bildungs- und Forschungseinrichtung leiten soll, werden fünf deutsche Wissenschaftler die stärkste Gruppe bilden. Zu ihnen gehört als Ehrensenator der Wirtschaftsnobelpreisträger des Jahres 1994 Prof. Dr. Reinhard Selten. Prominentestes nichtdeutsches Senatsmitglied ist der Vizepräsident der chinesischen Schriftreformkommission, Professor Chen Yuan (Peking), wie die sanmarinesische Gründerin der Akademie, Exministerin Fausta Morganti, einer der drei Ehrensenatoren. Die weiteren Senatsmitglieder kommen aus Italien, Österreich, Schweden und Polen.

Im Hauptberuf sind fast alle Senatoren Professoren nationaler Universitäten, in Deutschland der Universitäten Berlin, Bonn, Göttingen, München und Paderborn. Zum Präsidenten der AIS wurde der deutsche Bildungskybernetiker Prof. Dr. Helmar Frank (Paderborn), zum Vizepräsidenten der italienische Orientalist Prof. Dr. Fabrizio Pennacchietti (Torino) wiedergewählt.

Die AIS wurde 1983 von der sanmarinesischen Regierung ins Leben gerufen. Sie führt internationale Fachtagungen, Kurse und Prüfungen außer in der Republik von San Marino auch in anderen Ländern durch, in denen sie anerkannt ist -- meist in Zusammenarbeit mit dortigen staatlichen Universitäten. Eine Besonderheit der mehrsprachigen Akademie ist die Priorität, die sie Fortschritten bei der wissenschaftlichen Kommunikation gegenüber der Kommunikation wissenschaftlicher Fortschritte einräumt. Während diese Kommunikation heute zweifellos am raschesten in Englisch erfolgt, strebt die AIS einen wesentlichen Fortschritt durch allmählichen Übergang zu einer neutralen, auch für wissenschaftliche Bedürfnisse zweckmäßig geplanten Sprache an. Sie selbst erprobt hierzu die "Internacia Lingvo (ILo) de Doktoro Esperanto". Die Prüfungsarbeiten ihrer Kandidaten werden dazu von der AIS zweisprachig gefordert und veröffentlicht: In ILo und der ethnischen "Denksprache" des Autors.