Authentisierung durch Wissen
Sehr stark vereinfachend kann man sagen:
Authentisierung durch Wissen ist daher für Datenverarbeitung
gut geeignet.
Das gilt sogar für den Fall "prozeduralen" Wissens.
Beispiel: Bankgeschäfte per PC
(auf Deutsch: home banking, electronic banking)
Im Gegensatz zur traditionellen Papierform fehlen
das Formular und die Unterschrift.
- Problem:
Ist es wirklich der Kontoinhaber, der eine Überweisung tätigt?
Lösung: PIN (persönliche Identifikations-Nummer)
- Problem: PIN kann abgehört werden.
Lösung: TAN (Transaktionsnummer), wird nur einmal
verwendet.
- Problem: Die Bank weist sich nicht aus.
Es könnte sein, dass am anderen Ende nicht der Bank-Computer "spricht",
sondern der Bösewicht, der nur die TAN erfahren möchte.
Lösung: Telefonnetz "garantiert" richtige Verbindung.
- Problem: Überweisung kann auf dem Weg vom Kunden-PC zur Bank
verfälscht werden (Betrag, Kontonummer).
Lösung: Telefonnetz "garantiert" richtige Übertragung.
- Problem: Bank könnte Überweisung verfälschen.
Da sie alle TANs kennt, kann sie sogar falsche Überweisungen
ausstellen.
Lösung: Das wird sie doch nicht tun!
Festzuhalten: Wer per PC überweist, gibt sich vollständig
in die Hände seiner Bank.
Das Geheimnis des Tartaglia
zeigt, dass man den Besitz eines Geheimnisses prüfen kann,
ohne es selbst zu kennen:
Tartaglia entdeckte die Cardanosche Formel zur Lösung
von Gleichungen dritten Grades:
Er verriet sie aber niemandem.
Trotzdem konnte er überzeugend behaupten, eine solche Formel
zu kennen, da er alle ihm vorgelegten Gleichungen dritten
Grades lösen konnte.
Entscheidend: Es ist leicht zu prüfen, ob eine gegebene
Zahl eine Gleichung dritten Grades löst.
Leider kann nicht jeder eine solche geheime Formel erfinden.
"Öffentlich überprüfbare" Geheimnisse lassen
sich aber produzieren,
wenn man "Einweg-Funktionen" kennt:
Eine Funktion heißt Einweg-Funktion,
wenn sie mit geringem Aufwand berechenbar,
aber nicht mit vertretbarem Aufwand umkehrbar ist.
|
Funktionen, von denen man vermutet, dass es Einweg-Funktionen sind:
- die Multiplikation von ganzen Zahlen
(Umkehrung: Primfaktorzerlegung)
- die ganzzahlige Potenzierung modulo N
(Umkehrung: der ganzzahlige Logarithmus)